Herman Nohl war ein deutscher Pädagoge und Soziologe, der von 1879 bis 1960 lebte. Er wurde am 17. April 1879 in Elbing, Westpreußen (heute Elbląg, Polen) geboren und starb am 27. Dezember 1960 in Burghausen, Bayern.
Nohl studierte Pädagogik, Philosophie und Psychologie an den Universitäten in Jena, Leipzig und Berlin. Er promovierte 1904 in Jena und habilitierte sich dort 1913 mit einer Schrift über die Charakterbildung in der Volksschule.
Nohl arbeitete als Lehrer an verschiedenen Schulen und war Mitglied der SPD (Sozialdemokratische Partei Deutschlands). Er setzte sich für eine Verbesserung des Bildungssystems ein und veröffentlichte mehrere Bücher zu pädagogischen und soziologischen Themen. Sein bekanntestes Werk ist "Die soziologische Weltanschauung" von 1921.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurde Nohl aufgrund seiner politischen Überzeugungen aus dem Schuldienst entlassen. Er emigrierte nach Österreich und später in die Schweiz, wo er weiterhin schrieb und lehrte.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kehrte Nohl nach Deutschland zurück und setzte seine akademische Laufbahn fort. Er lehrte als Professor für Philosophie und Pädagogik an verschiedenen Universitäten, darunter in Heidelberg, Berlin und Frankfurt.
Herman Nohl war ein bedeutender Vertreter der Bildungsreformbewegung und der Soziologie in Deutschland. Seine Arbeit hatte einen großen Einfluss auf die pädagogische und soziologische Forschung. Er betonte die Bedeutung sozialer Beziehungen und die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung bei der Bildung von Kindern.
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